Hartmut und Kirsten Wolff zog es mal wieder in unser Nachbarland – neben eines Besuchs in unserem eigenen Büro in Warschau gab es zwei aktuelle Gründe: zum einen wollten wir nach unserer Pragreise vor einer Woche wissen, wie es Polen mit Hygienekonzepten, Einreisebestimmungen, dem Alltagsleben und der touristischen Infrastruktur so hält. Zum anderen gab es einige neue Besichtigungspunkte in unserem soeben erschienenen Hauptkatalog „Konstant gut“, die wir uns selbst anschauen wollten, um unseren Kunden ausführlich berichten zu können.
Da wir als ehemalige Busunternehmer noch immer leidenschaftliche Autofahrer sind, erschienen uns die knapp 1.000 km nach Warschau nicht „zu weit“. Großes Erstaunen schon einmal beim „Grenzübertritt“. Welche Grenze? Oh, wir waren von Dresden kommend, bei Görlitz schon über der Grenze, ohne es bemerkt zu haben. Die Grenzkontrollen der Coronazeit waren nun wirklich Geschichte.
Da auch wir gerne auf so einem Tagesritt eine Pause einlegen, führte uns unser Weg direkt um Weingut Anna, einem Programmpunkt in unserem neuer Reise „Weinreise nach Niederschlesien“. Nordöstlich von Breslau gelegen, mitten im Landschaftspark Dolina Baryczy, unweit der Miliczkie-Karpfenteichen, hat sich hier der Familienbetrieb seit 2014 neben dem Obst- auch dem Weinanbau verschrieben. Der Inhaber führte uns durch das kleine Weingut, wir nahmen die fünf Rebsorten Cabernet Cortis, Regent, Solaris, Rondo und Johanniter in Augenschein und verkosteten dann im nahe gelegenen Garten des Wohnhauses drei der Weine – wirklich nur eine Verkostung, denn die Weiterreise nach Warschau stand noch auf unserem Plan, wo wir am Spätnachmittag ankamen.
Im Hotel Sheraton konnten wir uns dann gleich von der perfekten Umsetzung der Hygienemaßnahmen überzeugen – im öffentlichen Bereich des Hotels herrschte Maskenpflicht, das Personal trug „gesichtsfreundliche“ Visiere, die Tische im Restaurant ohne Schnick-Schnack in Abständen verteilt.
Am nächsten Tag erwartete uns dann eine Gesellschafterversammlung und ein Abstecher nach Rawa Mazowiecka, im Herzen Masowiens gelegen. Das 4-Sterne-Hotel Ossa ist ein Volltreffer für unser neues Katalogprogramm „Näher an der Natur – Genuss in Ostpolen und Masuren“. Nach einer Fahrt durch eine idyllische Waldlandschaft eröffnet sich der Blick zuerst auf ein rustikales Restaurant, in dem unsere Reisegäste eines ihrer Abendessen einnehmen, bevor er auf die weitläufige Hotelanlage fällt, die perfekt in eine 23 ha große Landschaft eingepasst wurde. Die Größe des Hauses fällt überhaupt nicht auf, auf der Rückseite genießt man von der Hotelterrasse aus den Blick auf einen Teich mit Sandstrand und Tretbooten. Ein idealer Standort für Ausflüge in die Umgebung, zum Seele baumeln lassen, für Aktivitäten wie Spaziergänge oder Fahrradtouren. Das Haus selbst lässt von der Infrastruktur keinerlei Wünsche offen, mehrere Restaurants, der Nachtklub 84, Tennisplatz, Innen-Pool, Saunen und Whirlpool laden ein. Somit passt das Hotel Ossa perfekt zum Motto unserer Reise.
Zurück in Warschau gab es dann im „Ale Gloria“ von Marta Gessler, einem unserer langjährigen Lieblingsrestaurants ein unterhaltsames Abendessen mit unseren Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern, die wir auch zuletzt im Februar gesehen hatten. Oh weh, der Abend war doch etwas intensiv, aber Arbeit ist Arbeit und so fuhren wir am nächsten Tag in Richtung Bialystok, auch heute auf den Spuren des neuen Katalogprogramms. Die erste Überraschung wartete mit der Kräuterecke auf uns, wer hätte gedacht, dass sich die „Ecke auf 16 ha ausweitet“. Als Hobbyköche und den Themen Natur, Kräutern, Gewürzen und Nachhaltigkeit verbunden, erwartete uns bei einer Führung ein wahres Eldorado. Hier hat jemand seinen Traum verwirklicht, hat neben einer Naturkosmetikserie eine eigene Welt geschaffen. Es gibt etliche Holzhäuser, die erworben und hier originalgetreu wiederaufgebaut wurden, ein Holzhäuschen mit Mikroskopen, die einem eine andere Welt aus Blättern, Käfern etc. erkunden lassen. Im Rosarium des Gartens erfahren wir, dass alle Teil der Rose ihre Verwendung finden, als Likör, Kosmetik, Nahrungsmittel und als Eis, das wir in der Gastwirtschaft verkostet haben, die nur lokale Zutaten verarbeitet. Unter Anleitung haben wir unseren „eigenen Kräuter- und Früchtetee“ zusammengestellt, der Shop mit Kräutern, Gewürzen, Seifen, Pestos war ein lohnendes Ziel. Man kann sich hier Stunden aufhalten, Spaziergänge machen, sich weiterbilden, Kochkurse besuchen, schade, dass wir wieder weiter mussten…
In Suprasl bei Bialystok widmeten wir uns dann im Kloster Maria Verkündigung wieder kulturellen Interessen und besuchten das Ikonenmuseum, das mit viel Liebe und Detailtreue Hunderte der Heiligenbilder zeigt. Eindrucksvoll präsentiert mit byzantinischer Musik im Hintergrund. Mit rund 1.200 Ikonen stellt sie eine der größten Sammlungen Polens dar. Anschließend ging es dann in die Hauptstadt Podlachiens, nach Bialystok, das nahe der weissrussischen Grenze liegt, und uns in ihren Bann zog. Namen wie Ludwik Zamenhof, Mikolaj Kawelin, Buze und Branicki wurden uns während unserer Stadtbesichtigung vertraut – in der Reihenfolge handelt es sich um den Erfinder der Kunstsprache Esperanto, dem Namensgeber eines der Wahrzeichen der Stadt, den Namen eines fermentierten, erfrischenden typischen Getränks und dem Erbauer Stefan Mikolaj Branicki des gleichnamigen Schlosses mit seinem wunderschönen Park, das das Stadtbild prägt. Hier kann man nicht nur für eine Nacht bleiben, es bietet sich eine Verlängerung an, der aufwendig sanierte Marktplatz mit seinen gastronomischen Einrichtungen lädt zum Flanieren und Genießen ein. Am nächsten Tag ging es dann von Warschau zurück nach Hause. Die obligatorische Pause haben wir in Bunzlau in Niederschlesien eingelegt, das vor allem für die Bunzlauer Keramik und den deutschen Barockdichter Martin Opitz bekannt ist. Somit war ein Abstecher in einer Keramikmanufaktur für uns obligatorisch, neben Geschirr gibt es inzwischen auch Schmuck und Accessoires aus anderen Materialien wie Stoff und Papier, die das typische Muster zieren. Geradezu überwältigt waren wir vom Ring mit seinen Bürgerhäusern aus dem Ende des 17.Jh. und dem Rathaus von 1776. Alle wunderschön restauriert, die Cafes und Restaurants waren zwar nicht leer, warteten aber – eigentlich wie im ganzen Land – noch auf weitere Besucher.
Dies ist sowieso unser Fazit – nicht nur dieser Reise: man müsste in diesem Jahr reisen, die Hygienekonzepte werden ausnahmslos überall umgesetzt, vor jedem Eingang findet man Desinfektionsmittel, überall ist man überaus freundlich, wartet auf Touristen – gleichzeitig geht es auch in den sonst üblichen Hotspots relaxter zu. Im nächsten Newsletter erzählen wir Ihnen dann, wie wir unsere geplante Slowakeireise empfunden haben – und immer auf der Suche nach attraktiven Reiseideen für Sie und Ihre Kunden!