Bratislava, Danubiana und die Kleinen Karpaten
Voller Vorfreude sind wir dieses Mal in Richtung Bratislava und die Kleinen Karpaten gestartet. Was erwartet uns dieses Mal auf unserer Erkundungstour? Nach Prag und Polen besuchten wir ein weiteres Land unseres Destinations-Portfolios. Irgendwie fühlen wir uns in unsere Osteuropa-Pionierzeiten zurückversetzt. Wobei gleich eine Erkenntnis verbunden ist, die wir nach dieser Reise gewonnen haben, nicht zum ersten Mal, aber umso mehr bestätigt. Was ist Osteuropa? Für uns eigentlich nur noch eine geographische Bezeichnung, auf keinen Fall mehr eine Einschätzung von Kaufkraft, gesellschaftlicher Entwicklung oder Lebensstandard. Umso empfindlicher reagieren wir auf die noch immer vorhandenen Vorurteile, was zur Folge hat, dass wir uns mehr und mehr über die deutsche Selbsteinschätzung (verallgemeinert) Gedanken machen…
Gehen Sie mit uns auf Reisen: Gestartet an einem Donnerstag haben wir als alte Touristiker einfach die Autobahn verlassen und haben die landschaftlich reizvollere Wachau und das Kremstal als Anreiseweg gewählt. Insgesamt eine eher etwas traurige Angelegenheit: wo sind die Flussschiffe, die sonst unseren Weg säumen, wo die Ausflugsschiffe, die die vielen Touristen in die schnuckeligen Weinorte mit den unzähligen Gastgärten, die Vinotheken bringen, die Radfahrer, die die Strecke an der Donau entlang so schätzen? Leider haben wir auch keinen einzigen Bus gesehen, viele der Restaurants waren noch geschlossen bzw. im „Sommerurlaub“.
In Bratislava hatten wir dieses Mal nicht das Radisson Blu Carlton Hotel mitten am Hauptplatz, gegenüber des slowakischen Nationaltheaters, gewählt, sondern das in der Nähe gelegene kleinere 4-Sterne-supior Boutique-Hotel Marrol’s, das uns mit seinem stilvollen Restaurant, dem Wellnessbereich und einer gepflegten, ruhigen Dachterrasse begeistert hat. Das ideale Hotel für unsere Kulturgruppen, die ihr ausgesuchtes Programm mit einem Hotel mit besonderem Flair ergänzen. Schon beim Check-in merkten wir, dass hier die Hygienevorschriften ganz genau eingehalten wurden. Unsere Auswahl vom variantenreichen Frühstücksbuffet wurde uns auch von einem Kellner auf den Teller gelegt – also alles bestens. Den Vorabend haben wir aber in einem unserer Lieblingsrestaurants in Bratislava verbracht: im UFO, dessen internationale, feine Küche und der aufmerksame Service uns immer wieder zur Rückkehr animieren. Woher kommt aber der ungewöhnliche Name? Wir sprechen von einem originellen Brückenturm, dem seine außergewöhnliche Form, die an einen außerirdischen Flugkörper erinnert, weltweite Bekanntheit einbracht. In einer Höhe von 85 Metern genießt man einen Blick über die gesamte Stadt, bis in die Kleinen Karpaten, auf die Altstadt, die Donaulände und die Burg. Schmerzlich wird uns bewusst, wie „normal“ und friedlich alles unter uns liegt, und doch haben einige der Hotels noch geschlossen oder beklagen die geringe Auslastung. Wie schade, denn bei einem anschließenden Rundgang durch die Altstadt genießen wir die Atmosphäre der kleinen Großstadt, erfreuen uns an gut gefüllten Restaurantterrassen voller junger Leute, die den lauen Sommerabend genießen. Wo sind aber die ausländischen Besucher, das Land hat nur knapp 2.200 Infizierte, von denen die meisten inzwischen als „gesund“ eingestuft werden?
Am nächsten Vormittag erfüllten sich mein Mann und ich einen langersehnten Traum: endlich mal genug Zeit für einen ausführlichen Besuch des Danubiana Meulensteen Kunstmuseums, das direkt auf einer Halbinsel mitten in der Donau in Cunovo, etwa 15 km südlich des Stadtzentrums gelegen ist. Fast drei Stunden sind wir durch das eindrucksvolle Gebäude und den 8.000 qm großen Park mit den unterschiedlichsten Skulpturen gelaufen. Es zeigt Ausstellungen führender internationaler Künstler, die in der großen Halle im 1.Stock periodisch wechseln. Mein Favorit war die Ausstellung von dem slowakischen Künstler Juraj Kukura, der uns eher als Schauspieler zahlreicher Fernsehproduktionen wie Via Mala oder durch seine Engagements an den Münchner Kammerspielen oder dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg ein Begriff ist. Dieses Museum ist alleine schon ein Grund, Bratislava zu besuchen.
Dann ging es Richtung Kleine Karpaten weiter. Es war fast schon zu spät für ein Mittagessen, aber wir wussten eine Adresse, die nicht nur sehr flexibel, sondern auch sehr gut ist: die Matysak Vinum Galaria Bozen in Pezinok. Unzählige Gruppen haben hier schon regionale Spezialitäten genossen, meistens kombiniert mit einer Weinverkostung im großzügige gestalteten Weinkeller. Diesen Programmpunkt haben wir auf abends verschoben, wollten wir doch noch einen Abstecher nach Modra, der Perle der Kleinen Karpaten, unternehmen. Die Stadt erstreckt sich zwischen ertragreichen Weinbergen, und ist vor allem auch wegen der von hier stammenden blau-weißen Modraer Keramik (Majolika) bekannt. Gegen Abend haben wir dann unser eigentliches Ziel, das Palace Art Hotel in Pezinok bezogen. Mitten in der Stadt, von einem öffentlichen Park umgeben, liegt dieses 5-Sterne-Juwel an Hotel. Von einem ehemaligen Medien-Magnaten mit sehr viel Liebe zum Detail und in aller Großzügigkeit und Perfektion in jahrelanger Renovierung gestaltet, lässt dieses Hotel keinerlei Wünsche offen. Man hält vor einer Brücke, die in den Innenhof führt – das Gepäck wird sofort von einem „guten Geist“ zur Rezeption gebracht. Der Innenhof war mit Stehtischen mit weißen langen Decken dekoriert, das Personal baute Grillstationen aus, die Musik probte, alle waren in aufgeräumter Stimmung! Aha, heute Abend und morgen Abend sollte der Sommerbeginn gefeiert werden, durch Corona um so viele Wochen verschoben. Schon beim Check-in wurde uns bewusst, mit diesem Hotel eine wahre Perle für uns und unsere Gäste im Angebot zu haben. Dies wurde uns während unseres Aufenthalts von zwei Nächsten immer mehr bestätigt – schon alleine das Hotel lohnt die weiteste Anreise. Einen Tag kann man locker hier verbringen: eine ausführliche geführte Besichtigung des Museumteils, der Besuch der internationalen Glaskunstgalerie, ergänzt um eine Java-Motorradaustellung, der Besuch des kleinen Schlossladens… das kann nur noch durch einen Aufenthalt in der hauseigenen Vinothek mit Weinverkostung und im traumhaften Wellnessbereich getoppt werden. Dem Besitzer dieses Kleinods, Herrn Simak, gehört auch ein Weingut, dessen Erzeugnisse internationale Vergleiche nicht zu scheuen brauchen – uns hatte es besonders der Sauvignon angetan, natürlich haben auch einige Flaschen unseren Heimreise mit angetreten. Wir verstehen uns auch in Sachen Wein als Botschafter unserer Destinationen.
Kulinarisch haben wir sowohl das rustikale Restaurant als auch das Finedining im Restaurant Palffy genossen. Und was wäre ein Aufenthalt in dieser Region ohne einen Abstecher in die Pivnica U Zlazej Husi in Slovensky Grob? Seit vier Generationen widmet sich die Gastgeber-Familie der knusprig gebratenen Gans und der Gänseleber. Zwar nicht unbedingt die richtige Wahl an einem Hochsommerabend, aber es musste einfach sein: Gans satt. Auch hier fiel uns auf, dass es leider fast keine Gäste gab – wie schade. Die gesamte Restaurantanlage mit diversen Räumlichkeiten ist so gemütlich eingerichtet, der Gastgarten sehr gepflegt und die gastronomischen Auszeichnungen sprechen Bände. Hier ist für unsere Gruppen ein geselliger Abend garantiert. Glücklich und mehr als satt, ich mit einem Glas Gänseschmalz beschenkt, machten wir uns auf den Rückweg in „unser“ nahe gelegenes Schlossdomizil.Völlig begeistert, voller Ideen für neue Wolff-Programme, ließen wir beide dann den Abend auf der schon beleuchteten Terrasse bei einer Glas Wein ausklingen.
Was wird wohl unser nächstes Ziel sein, das wir wieder für Sie und Ihre Reisegäste erkunden? Für uns gerade in diesen Zeiten enorm wichtig, wir möchten Sie einfach im Detail beraten, damit Sie sich sicher sein können, immer die richtige Wahl zu treffen.