Entdeckungsreise durch eine unbekannte Schönheit
Vom 28.08.-02.09.2018 besuchte ich den südlichen der drei baltischen Staaten – Litauen. Die Anreise nach Klaipeda, dem ehemaligen Memel, erfolgte mit der DFDS Seaways von Kiel aus. Bei strahlendem Sonnenschein konnte man die Überfahrt genießen, entschleunigen und sich auf die kommenden Tage einstimmen. Für unsere Reisegruppen ein entspannter Start in den Urlaub. Bei der Einfahrt in den Hafen von Klaipeda begrüßte uns schon auf der rechten Seite die Kurischen Nehrung – unser Ziel für den kommenden Tag.
Nach unserer Ausschiffung um 17:30 Uhr wurde unsere kleine Gruppe bereits von unserem Reiseleiter Arnoldis und unserem Fahrer Valdas erwartet. Auf dem Weg zu unserem 4*-Hotel Navalis unternahmen wir bereits eine kurze orientierende Stadtrundfahrt. Nach dem Check-in im Hotel unternahmen wir einen kleinen Spaziergang zum Abendessen im kleinen, aber feinen Restaurant „Monai“.
Der nächste Tag stand ganz unter dem Zeichen „Kurische Nehrung“. Bereits um 08:00 Uhr erfolgte die Abfahrt vom Hotel und nach kurzer Überfahrt mit der Autofähre erreichten wir bereits dieses herrliche Naturwunder. Petrus meinte es auch heute gut mit uns und so konnten wir bei strahlendem Sonnenschein die Halbinsel erleben und erkunden: das Waldmegaphon in Juodkrante, die Kolonie der schwarzen Kormorane, das Bernsteinmuseum in Nida, Strandsegeln, Besuch des Thomas-Mann-Hauses, Bootsfahrt im Haff entlang der Dünen, Wanderung von der Großen Düne nach Nida – die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind schier unendlich. Und wir konnten uns gar nicht sattsehen an den wunderschönen blaugestrichenen Fischerhäusern mit den gepflegten Gärten, der Uferpromenade mit den Kurenwimpeln und vor allem dem herrlichen Blick auf das Kurische Haff. Ein Besuch am Strand zur Ostsee währen der „Blauen Stunde“ sollte diesen unvergesslichen Tag noch abrunden.
Der folgende Vormittag war dem Bernstein bzw. der Suche danach gewidmet. Mit unserem Bernsteinfischer Igoris machen wir uns bei Wind und Regen auf die Suche nach dem „Baltischen Gold“ am Strand von Kralke. Und wir hatten es dem geschulten Auge von Igoris zu verdanken, dass jeder von uns mindestens 1 kleines Stück Bernstein als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnte. Nachdem wir uns beim Mittagessen im Restaurant „Pilies Uostas“ am Hafen von Klaipeda wieder aufgewärmt und gestärkt hatten, erkundeten wir mit unserem Guide die Sehenswürdigkeiten der Stadt und waren wieder einmal überrascht von dem Zusammenspiel von Historie und Moderne. Die Stadt fasziniert mit einer kleinen aber wunderschönen Altstadt, mit schönen alten Vierteln, die wieder zum Leben erweckt wurden und sich zu richtigen Szenevierteln entwickelten.
Am nächsten Tag verließen wir Klaipeda und fuhren in die litauische Hauptstadt Vilnius, die an diesem Wochenende die Vilnius City Fiesta feierte. Allerdings durfte auf dem Weg dorthin ein Stopp in Trakai mit der berühmten Wasserburg nicht fehlen. Ein imposantes Bauwerk, idyllisch in einer Seenlandschaft gelegen. Ganz Trakai ist das Naherholungsgebiet der Bewohner von Vilnius und Umgebung und so war auch an diesem Tag bei herrlichem Sonnenschein hier reges Treiben. Vilnius begrüßte uns von seiner schönsten Seite: anlässlich der City Fiesta hatte sich die Stadt herausgeputzt und unzählige Verkaufsstände in den Prachtstraßen und entlang des Flusses sowie große Bühnen auf dem Rathaus- und Kathedralenplatz lockten hunderttausende von Besuchern an. Und wir mittendrin! Ein herrlich friedliches und entspanntes gemeinsames Feiern wie man es sich nur wünschen kann. Die Altstadt mit dem Jüdischen und Deutschen Viertel, das Künstlerviertel und die unzähligen Kirchen aller Religionen begeisterten und faszinierten uns. Leider hieß es am Sonntag schon wieder Abschied nehmen von Vilnius und somit auch von Litauen, der unbekannten Schönheit.
Susanne Fischer